Frisch operiertes Gewebe ist sensibel, besonders direkt nach dem Eingriff.
Lesen Sie hier: Was darf ich essen nach einer Weisheitszahn-OP? Welche Lebensmittel schonen den Mundraum?
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Nach einer Weisheitszahn-OP stecken die Patienten in einem kleinen Dilemma: Zum einen sollte die OP-Narbe geschont werden. Zum anderen ist es wichtig, ausreichend zu essen und zu trinken.
Schonendes Essen nach Weisheitszahn-OP durch weiche Speisen
Die erste Woche nach der OP gilt als die sensibelste. Wer sich auf diese sieben Tage vorbereiten möchte, besorgt vor allem weichen Speisen.
Bitte beachten Sie: Ob Milch und Milchprodukte ein Problem nach der Entfernung von Weisheitszähnen sind, ist umstritten. Milch und Milchprodukte stehen in Verdacht, aufgrund ihrer Milchsäurebakterien Entzündungen hervorzurufen. Dieser Verdacht wird allerdings vorrangig im deutschsprachigen Raum verbreitet, ansonsten eher nicht.
Geeignete weiche Speisen können z. B. sein:
- Haferflocken (idealerweise die fein geschroteten – allerdings ohne Milch bzw. nur mit einem Milchersatz ohne Milchsäurebakterien – s. Info oben), oder auch Porridge sowie Apfelmus und Suppen (ebenfalls ohne Stückchen). Gut sind auch die kleinen Fläschchen Babynahrung sowie Breie. Kleingeschnittene oder gestampfte Avocado sind ebenfalls prima nach einer Weißheitszahn-OP, denn Avocados sind sehr weich.
- Ab ca. dem dritten Tag ist es möglich, Lebensmittel mit etwas festerer Konsistenz zu essen. Das kann z. B. Rührei sein oder auch weich gekochte Nudeln und Kartoffeln (ebenfalls weich gekocht).
Besonders heiße und auch scharf gewürzte Lebensmittel sollten dringend vermieden werden, denn sie irritieren den Mundraum. Diesen Fehler machen Patienten gerne mal bei der Zubereitung von Suppen. Die Folge können nicht nur Schmerzen sein, sondern auch Entzündungen. Deswegen eignen sich selbst gemachte Suppen für die ersten Tage nach der OP besonders gut. Hier haben Sie die volle Kontrolle, besonders bei den Gewürzen.
Trinken, trinken, trinken!
Eine Operation ist für den Körper eine Extremsituation. Da ist Trinken im Anschluss besonders wichtig.
Setzen Sie in erster Linie auf milde Tees und andere schonende Getränke wie z. B. Wasser ohne Kohlensäure. Vermeiden sollten Sie besonders in den ersten 24 Stunden:
- Kaffee
- Schwarzen Tee
- Softdrinks wie z. B. Cola oder Fanta
- Alkohol
- Zigaretten
Wie auch beim Essen, gilt auch hier: Vermeiden Sie heiße Getränke, um den Mundraum zu schonen. Tees sollten Sie am besten abkühlen.
Sollte es Ihnen schwerfallen, den Mund nach der OP problemlos zu öffnen, hilft ein Trinkhalm.
Dos and Donts nach einer Weisheitszahn-OP
Geeignete Lebensmittel für die Zeit nach der OP
Gut geeignet für die Zeit nach der OP sind neben den bereits erwähnten Lebensmitteln z. B. weiche, kernlose Früchte (die bereits erwähnten Avocados oder auch zerdrückte Bananen) und weich gekochtes Gemüse. Wer einen Mixer in der Küche hat, kann auch Smoothies herstellen, die sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft, wenn sie frisch zubereitet sind.
Nicht geeignete Lebensmittel für die Post-OP-Zeit
Besser die Finger lassen sollten Sie von Fruchtsäften (wg. des Säuregehalts), Nüssen (wg. der harten Konsistenz) und rohes Gemüse. Knabbereien sollten Sie ebenfalls meiden, besonders, wenn es um “harte” Snacks wie z. B. Kartoffelchips geht, die beim Essen Verletzungen verursachen können.
Blutverdünnende Lebensmittel wie z. B. Lakritz oder Oliven sind ebenfalls nicht ideal.
Achten Sie auf Mundhygiene – und halten Kontakt zu Ihrem Zahnarzt
Speisereste im Mundraum können zu Irritationen und auch zu Entzündungen führen. Bakterien können zu einem Problem werden. Achten Sie deswegen auf die Mundhygiene und putzen Sie trotz des Eingriffs regelmäßig die Zähne – natürlich behutsam.
Besorgen Sie idealerweise eine Zahnbürste mit besonders weichen Borsten. Eine elektrische Zahnbürste sollte zumindest in dem Bereich, in dem operiert wurde, nicht zum Einsatz kommen. Eine Munddusche sollte ebenfalls erstmal weggelassen werden.
Hilfreich sein kann eine antibakterielle Mundspülung. Fragen Sie hierzu am besten Ihren Zahnarzt. Ihren Arzt sollten Sie ohnehin umgehend kontaktieren, sollten Probleme auftreten.
Über den Autor
Medizinstudium, Ernährungswissenschaften, Koch oder Lebensmittel-Experte - sorry, das alles kann ich nicht bieten. Entsprechend sind all jene Beiträge, die ich, Leon, hier schreibe, nicht viel mehr als eine persönliche Einschätzung auf Basis von Erfahrungen und/oder Recherchen. Wer es genau wissen möchte oder gar muss, wende sich bitte - bzw. sogar unbedingt! - an einen ausgewiesenen Fachmann oder eine Fachfrau.