Wie viel kostet eine Vasektomie?

Die Kosten einer Vasektomie variieren von Arzt zu Arzt – und von Methode zu Methode. Man(n) kann mit einem mittleren dreistelligen Euro-Betrag rechnen. Die Kosten muss der Patient selbst tragen. Die Krankenkasse leistet keine Zuzahlung.

Kurz vorweg:

Was ist eine Vasektomie?

Eine Vasektomie ist die Sterilisation des Mannes, bei der die Samenleiter durchtrennt werden, so dass das Ejakulat bei einem Orgasmus frei von Spermien ist. Der Mann kann also keine Kinder mehr zeugen.

Kosten Vasektomie

In diesem Beitrag

  • Wie viel kostet eine Vasektomie?
  • So läuft eine Vasektomie ab.
  • Diesen Einfluss hat der Eingriff auf den Körper.
  • So sieht das Sexleben im Anschluss aus.

Ich habe einen persönlichen Anknüpfpunkt zum Thema Vasektomie, bin aber kein Arzt und habe auch keinen sonst wie gearteten fachlichen Hintergrund. Ich gebe hier lediglich wieder, was mir Ärzte mit auf den Weg gegeben und was ich gelesen habe. Da es sich um ein Gesundheitsthema handelt also der Hinweis: Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in diesem Beitrag übernehme ich keinerlei Gewähr! Im Fall der Fälle konsultieren Sie bitte einen Facharzt.

Kosten einer Vasektomie

Nach meiner Recherche und Erfahrung liegen die Kosten für eine Vasektomie grob zwischen 450 und 650 Euro. Das ist der Betrag, den der Urologe/die Urologin in Rechnung stellt. Hinzu kommen etwa 30 bis 50 Euro für die Untersuchung in der Pathologie. Der Pathologe/die Pathologin prüft, ob die beiden entfernten Stücke Samenleiter auch tatsächlich vom Samenleiter stammen.

Die urologische Praxis erteilt zwar den Auftrag für die pathologische Untersuchung (um rechtlich größere Sicherheit zu haben), die Rechnung wird allerdings dem Patienten gestellt.

So läuft eine Vasektomie ab

Im Vorgespräch erfragt der Arzt bzw. die Ärztin zunächst den Grund für den Wunsch nach einer Vasektomie. Es soll sichergestellt werden, dass die Familienplanung wirklich abgeschlossen ist und der Eingriff später nicht bereut wird. So gibt es eingehenderen Gesprächsbedarf, sollte der oder die Urologin den Eindruck haben, dass es Zweifel seitens des Patienten gibt oder dass der Wunsch nicht wirklich durchdacht wurde. Bei Patienten, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, wird ein Eingriff häufig abgelehnt.

Der Eingriff selbst erfolgt i. d. R. nach einem Gespräch zum Prozedere (inkl. einer Voruntersuchung), also an einem dritten Termin:

Vasektomie Verhütung
Schutz vor Krankheiten: Gibt es wechselnde Sexualpartner, sollte auch nach einer Vasektomie nicht auf ein Kondom verzichtet werden.

Der Arzt bzw. die Ärztin kann die Samenleiter links und rechts des Hodensacks ziemlich einfach und sicher ertasten. Die Haut wird an diesen beiden Stellen mit einem Skalpell geöffnet, die beiden Stränge werden vom Operateur freigelegt. Anschließend wird bei beiden Strängen ein mehrere Zentimeter langes Stück entfernt (etwa 3 Zentimeter), so dass die Enden nach der Operation so weit auseinanderliegen, dass sie nicht mehr zusammenwachsen können. Zudem werden die Enden mit einem kleinen Laser verödet (also quasi versiegelt). Zusätzlich wird zwischen die jeweiligen Enden, also auf beiden Seiten, ein Stück Fettgewebe (Eigengewebe) platziert, um wirklich sicherzugehen, dass der Weg zwischen den Enden versperrt ist. Die beiden Operationswunden werden anschließend mit wenigen Stichen genäht, i. d. R. mit selbstauflösenden Fäden.

Bitte beachten Sie: Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Vasektomie durchzuführen. Die hier beschriebene ist die mir bekannte.



Vasektomie rückgängig machen?

Eine Vasektomie rückgängig machen ist unter Umständen wohl möglich. Sollte man über dieses Szenario allerdings ernsthaft vor dem Eingriff nachdenken, sollte man die Vasektomie besser verschieben oder darauf verzichten. Denn auch hier gibt es keine 100-prozentige Sicherheit auf Erfolg – und letztlich ist auch dieses ein operativer Eingriff, der mit den üblichen Risiken einhergeht.

Möchte man eine Vasektomie rückgängig machen, sollte beachtet werden: Die Wahrscheinlichkeit, die Fruchtbarkeit liegt bei 80 % und ist damit nicht garantiert. Zudem ist aus statistischer Sicht die Anzahl der Spermien nicht nur geringer, die Spermien sind auch nicht so agil. Entsprechend geringer ist die Wahrscheinlichkeit, wieder ein Kind zeugen zu können.

Wie lange ist man nach einer Vasektomie noch zeugungsfähig?

Rund 7 Wochen nach dem Eingriff reicht der Patient die erste von mindestens zwei Spermaproben in der Arztpraxis bzw. einem angeschlossenen Labor ein. Hier wird geprüft, ob in dem Ejakulat noch Spermien vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, gibt es nach weiteren 4 Wochen eine zweite Prüfung. Werden auch bei dieser Überprüfung keine Spermien mehr entdeckt, gilt die Vasektomie als erfolgreich.

Nach einer Vasektomie ist man also noch mindestens rund 11 Wochen zeugungsfähig, ggf. noch länger. Die gewünschte Zeugungsunfähigkeit kann letztlich nur ein Labor bestätigen!

Grundsätzlich gilt:

Als wirklich zeugungsunfähig gilt der Patient erst nach zwei negativen Spermaproben. Werden also z. B. bei der ersten Probe noch Spermien entdeckt, sind noch mindestens zwei weitere Proben nötig.

Die Spermaprobe bei einer Vasektomie

Übrigens: Wer nach Spermaprobe Vasektomie o. Ä. googelt, wird einige Websites angezeigt bekommen, auf denen behauptet wird, die Spermaprobe dürfe max. 60 Minuten alt sein und sollte (wenn sie zu Hause entnommen wurde) möglichst in Körpertemperatur zur Arztpraxis bzw. zum Labor gebracht werden. Geht es ausschließlich um die Frage der Zeugungsfähigkeit, ist dieses nach meinem Wissen nicht richtig. Eine tagesaktuelle Spermaprobe ist ausreichend. Hier kann unter dem Mikroskop erkannt werden, ob es zeugungsfähige Spermien gibt – nicht allerdings, wie agil o. Ä. die Spermien sind. Soll dieses ermittelt werden, ist tatsächlich eine Probe nötig, die nicht älter als eine Stunde ist.

Weitere Methode: Vasektomie ohne Skalpell

Es gibt auch die Methode Vasektomie ohne Skalpell und Nadel (NSV). Hier wird die Haut nicht mit Schnitten geöffnet, sondern nur punktuell. Durch diese kleinen Öffnungen werden die Samenleiter herausgezogen, durchtrennt und die Enden verödet. Der Vorteil: Es entsteht keine OP-Wunde, die genäht werden muss. Es reicht offenbar ein Pflaster zum Verschließen der betreffenden Stellen.



Nachteile einer Vasektomie

Medizinische Fachleute weisen stets darauf hin:

  • Keine Verhütungsmethode ist zu 100 Prozent sicher, auch nicht die Vasektomie.
  • Jeder operative Eingriff birgt Risiken.

Dauer des Eingriffs

Der Eingriff selbst ist für den Operateur/die Operateurin unkompliziert und dauert ganz grobe 30 bis 40 Minuten. Der Patient erhält in den meisten Fällen lediglich eine lokale Narkose und kann im Normalfall anschließend ohne größere Probleme aufstehen und nach Hause gehen.

Was passiert nach dem Eingriff?

Dem Patient wird empfohlen, nach dem Eingriff für 48 Stunden möglichst zu liegen, wobei der Gang ins Bad oder in die Küche (Stichwort Lebensmittel) kein Problem darstellen sollte. Es geht bei der Schonung in erster Linie darum, dass sich keine Entzündungen o. Ä. bilden. Der Bereich um die Hoden kann durchaus etwas blau anlaufen, da Blut während und nach der OP in diese Körperregion fließen und zu der bläulichen Farbe führen kann.

Nach dem Eingriff raten Ärzte zu einem Verzicht auf Sex für 7 Tage sowie zu einem Verzicht auf Sport für 14 Tage.

Wie sieht es mit Onanie nach einer Vasektomie aus?

Der 7-tägige Sex-Verzicht gilt auch für Onanie. Die äußeren sowie inneren Verletzungen, die durch den Eingriff entstehen, müssen in der ersten Woche Post-OP dringend geschont werden, um z. B. innere Blutungen, Nachblutungen etc. zu verhindern.

Kann man nach einer Vasektomie noch ejakulieren?

Der Großteil des Ejakulats kommt nicht aus den Samenleitern, sondern aus der Prostata. Das bedeutet: Ja, man kann nach der Vasektomie noch ejakulieren! Es kommt beim Orgasmus also nach wie vor ein Ejakulat aus dem Penis, allerdings ohne Spermien.



Erfahrungen mit Vasektomie

Die Erfahrungen mit Vasektomie in meinem persönlichen Umfeld decken sich mit den Statements, die ich im Internet gefunden habe: Der Eingriff ist in aller Regel problemlos und sorgt oft für nur rund 48 Stunden für mäßige Taubheitsgefühle rund um die beiden Eingriffsstellen im Genitalbereich. Anschließend sind i. d. R. keine Veränderungen festzustellen – keine Beeinträchtigung der “Manneskraft”, keine Veränderung des Lustempfindens und auch keine Veränderung des Ejakulats.

Dass das Ejakulat zu einem Großteil in der Prostata produziert wird, ist das Ejakulat auch ohne die nun fehlenden Samen so gut wie unverändert, sowohl optisch als auch in der Menge und auch hinsichtlich der Konsistenz.

Vitale Lebensmittel

Über den Autor

Medizinstudium, Ernährungswissenschaften, Koch oder Lebensmittel-Experte - sorry, das alles kann ich nicht bieten. Entsprechend sind all jene Beiträge, die ich, Leon, hier schreibe, nicht viel mehr als eine persönliche Einschätzung auf Basis von Erfahrungen und/oder Recherchen. Wer es genau wissen möchte oder gar muss, wende sich bitte - bzw. sogar unbedingt! - an einen ausgewiesenen Fachmann oder eine Fachfrau.